Ende September brachte das Model Chrissy Teigen in der 20. Schwangerschaftswoche ihren Sohn Jack tot zur Welt. Seitdem hat sie sich detailliert über die Erfahrung des Verlusts geäußert und wurde dafür gelobt, aber auch kritisiert.
In der Zeit nach der Geburt habe sie "extreme Güte" von Freunden und gänzlich Unbekannten erfahren, schreibt Teigen jetzt in einem langen Instagram-Post. Sie habe Trost in Form von Briefen, Botschaften oder Büchern erhalten, andere betroffene Eltern hätten ihre Erfahrungen mit ihr geteilt.
Teigen war nach andauernden Blutungen ins Krankenhaus gekommen. Sie bekam mehrere Bluttransfusionen, ihre Plazenta hatte sich teilweise abgelöst. Nach einigen Nächten in der Klinik habe ihr der behandelnde Arzt mitgeteilt, dass das Leben des Kindes nicht mehr zu retten und auch ihr eigenes in Gefahr sei, schreibt Teigen. Der kleine Jack wurde tot geboren, in Fällen wie diesem spricht man auch von einer Stillgeburt.
"Anfangs weinte ich ein bisschen, dann überkamen mich heftige Krämpfe, ich heulte Rotz und Wasser, mein Atem konnte nicht Schritt halten mit meiner unglaublich tiefen Traurigkeit", schreibt das Model. Diese "äußerste und komplette Traurigkeit" sei bis jetzt nicht verschwunden. Derzeit habe sie mit Panikattacken zu kämpfen, so Teigen auf Twitter.
Laut eigener Aussage hatte Teigen ihren Ehemann John Legend und ihre Mutter gebeten, die Geburt mit Fotos zu dokumentieren, "egal wie unangenehm das war". Ihr Mann habe gezögert, aber sie habe ihm erklärt, dass er es für sie tun müsse.
"Er hat es gehasst. Ich habe das gespürt. Es hat für ihn zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn ergeben." Sie habe aber den Moment festhalten müssen, genau wie die Freudentränen nach der Geburt ihrer beiden Kinder Luna und Miles.
Ihren Kritikern entgegnet Teigen: "Ich kann gar nicht sagen, wie unwichtig es mir ist, dass Sie diese Fotos hassen. Ich habe es erlebt, ich habe beschlossen, es zu tun." Die Bilder sind demnach ausschließlich für Menschen gedacht, die eine vergleichbare Erfahrung gemacht haben oder wissen wollen, wie es sich anfühlt. "Ich bitte euch, teilt eure Geschichten und seid bitte nett zu allen, die ihr Herz ausschütten."
Etliche Prominente drückten bei Instagram ihre Bewunderung und Unterstützung für Teigen aus, darunter die Schauspielerinnen Busy Phillips und Yvonne Strahovski sowie die Moderatorin Ellen DeGeneres.
Weltweit etwa zwei Millionen Totgeburten pro Jahr
Weltweit kommen laut Erhebungen von Unicef und der Weltgesundheitsorganisation WHO jedes Jahr etwa zwei Millionen Babys tot zur Welt. 84 Prozent der Totgeburten ereignen sich demnach in Staaten mit niedrigem oder mittlerem Einkommen.
Diese Zahl könnte sich durch Engpässe in der Krankenversorgung in der Coronakrise noch erhöhen. Forscher und Forscherinnen der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health gehen davon aus, dass die Zahl der Totgeburten in 13 Ländern in den kommenden Monaten um 20 Prozent steigen könnte.
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